Positive Bilanz von Profi-Gastgeber

Das schleswig-holsteinische Gast- und Beherbergungsgewerbe wird von einer positiven Grundstimmung getragen.

Das schleswig-holsteinische Gast- und Beherbergungsgewerbe wird von einer positiven Grundstimmung getragen. Allerdings droht der Fachkräftemangel die Entwicklung zu bremsen. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz haben IHK Schleswig-Holstein, Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, DEHOGA Schleswig-Holstein und Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein die Ausbildungs- und Fachkräftesituation thematisiert und erste Erfolge des Programms Profi-Gastgeber vorgestellt.

Zielsetzung von Profi-Gastgeber ist, Beschäftigten, die im Gastgewerbe bereits ohne Berufsabschluss tätig sind, nachträglich zu einem Abschluss zu verhelfen. Mit Bildungseinheiten außerhalb der Saison werden sie in Kiel, Lübeck und Husum zu Köchen sowie zu Fachkräften im Gastgewerbe ausgebildet. Finanziert werden die Qualifizierungen durch das Programm WeGeBAU (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer) der Bundesagentur für Arbeit. Darüber hinaus übernahm das Förderprogramm bis zu 100% des Arbeitgeberbruttogehalts für die weiterbildungsbedingten Ausfallzeiten.


Hans Joachim Beckers, Federführer Bildung der IHK Schleswig-Holstein, erklärte: „Gastronomie und Tourismus sind wichtige, personalintensive Bereiche, die prägend sind für unser Land. Hier sind die Fachkräfteengpässe besonders groß. Wir freuen uns, dass es mit dem Programm Profi-Gastgeber gelungen ist, den ersten 14 erfolgreichen Teilnehmern in Husum, Kiel und Lübeck ihre IHK-Prüfungszeugnisse auszuhändigen. 2016 haben 24 neue Teilnehmer begonnen, dieses Jahr weitere 35. Wir gehen von konstanten Steigerungen des Programms aus.“

Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, hob hervor: „Das Hotel- und Gaststättengewerbe ist ein Wachstumsmarkt. Seit 2012 ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in diesem Bereich um 18,5 Prozent gestiegen – insgesamt dagegen nur um plus 10,7 Prozent. Diese positive Entwicklung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Thema Fachkräftesicherung immer größere Bedeutung gewinnt. Jeder fünfte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Hotel- und Gaststättengewerbe hat keine abgeschlossene Berufsausbildung. Hier sehe ich ein großes Potential in den Betrieben, um mit dem WeGebAU-Programm der Arbeitsagenturen für Berufsabschlüsse zu sorgen.“

Axel Strehl, Präsident des schleswig-holsteinischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA, unterstrich die Bedeutung des Programms für die Branche: „Es ist ein guter Schritt für den DEHOGA Schleswig-Holstein, dass unsere Mitarbeiter, die bis dato keinen Berufsabschluss haben, aber schon länger in unseren Betrieben arbeiten, mit dem auf die Branche zugeschnittenen Programm eine zukunftssichere Perspektive bekommen“.

„Das Konzept von Profi-Gastgeber hat sich in der Umsetzung bewährt. Wir werden unsere Unternehmensbesuche in den kommenden Monaten nochmals verstärken, um weitere Betriebe über die Möglichkeiten des Programms zu informieren. Wir freuen uns auf die erfolgreiche Fortsetzung von Profi-Gastgeber“, so Matthias Dütschke, Geschäftsführer der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein. Zugleich dankte Dütschke dem Leiter des RBZ 1 Soziales, Ernährung und Bau, Dr. Stephan Jansen, für die hervorragende Zusammenarbeit bei der praktischen Umsetzung des Programms in Kiel.

Auf dem Bild: Zogen eine positive Bilanz des Programms Profi-Gastgeber, das fortgesetzt werden soll (v.l.n.r): Wirtschaftsakademie-Geschäftsführer Matthias Dütschke, Arbeitsagenturchefin Margit Haupt-Koopmann, Vorsitender DEHOGA-SH Axel Strehl, Schulleiter Dr. Stephan Jansen und Hans Joachim Beckers, Federführer Bildung der IHK Schleswig-Holstein